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Über die Kraft von Morgenritualen

Noch vor einigen Jahren hättest du mir morgens nicht freiwillig begegnen wollen. Denn mit ziemlicher Sicherheit war ich eine der meist gefürchteten Morgenmuffel zwischen München und Honolulu oder sonst was 😂 jedenfalls sicher auf tausenden von Kilometern. Heute weiß ich die Magie des frühen Morgens unglaublich zu schätzen und starte kraftvoll und mit Freude. Eine gute Morgenroutine macht’s möglich. Hier meine wichtigsten Steps und wie es dazu kam, dass ich etwas änderte.

Jeden Tag war es das gleiche Spiel. Über viele Jahrzehnte lieferte ich mir mit dem Wecker einen unerbittlichen Kampf. Snooze, wecken, snooze, wecken, snooze, wecken… Oft eine knappe Stunde. Irgendwann gewann entweder der Wecker oder der Tag, der mich völlig erschrocken, verschlafen, viel zu spät doch noch irgendwann aus dem Bett holte. Die ersten Stunden des Tages überrollten mich regelmäßig wie ein Schnellzug. Im Aufzug zum Büro fragten die Kollegen dann oft schelmisch grinsend, aber einen gesunden Sicherheitsabstand wahrend: “Na, sehen wir heute schon in Farbe oder noch schwarz-weiß?” Es braucht wahrscheinlich keine detaillierte Erklärung in welchem Modus mein ganzes System, mein Körper, mein Gehirn, die Tage – zwar erfolgreich – aber über Jahre völlig überreizt, überlebten. Ich kompensierte den Stress mit funktionieren, viel Kraftaufwand, aufschieben, gestressten und fahrigen Reaktionen auf meine Umwelt. Mein Standardsatz lautete: “Ich muss jetzt noch schnell …, dann…” Zeit war einfach immer Mangelware.

Die Zeit ist dein Freund

Eines Tages fiel mir ein Zitat in die Hände: “Wenn du in Eile bist, mache einen Umweg. (Zen)” Ich klebte es erst mal an den großen Spiegel im Gang. Eine meiner Angewohnheiten, wenn mich etwas inspiriert oder ich weiter darüber nachdenken möchte. Dieses Zitat fand ich nicht nur interessant, sondern es zauberte mir dicke fette Fragezeichen in meinen Kopf! Immer wieder blieb ich ratlos davor stehen: “Was willst du mir sagen?” Es sollte noch eine Weile dauern bis ich etwas damit anfangen konnte. Eine erste Antwort folgte während einer Fortbildung. Wir sprachen über Zeit. Und ich erzählte von meinem Zitat und der Frage, die es in mir auslöste. Die Referentin antwortete mir seelenruhig und irgendwie genial mit einem weiteren Zitat. Dieses ist mir bis heute einer meiner weisesten Begleiter: “Die Zeit ist dein Freund.” “What!? Wie bitte!?” Ich muss ziemlich doof geguckt haben, während sich weitere Fragezeichen in meinem Gehirn breitmachten. Doch irgendwann dämmerte es mir… Nicht die Zeit, nicht der Wecker, nicht der frühe Tagesanbruch waren meine Feinde, die ich morgens grimmig zu vertreiben versuchte. Meine Gedanken und meine Einstellung zur Zeit und dem Start in den Tag waren das Thema.

Das Licht des Tages feiern

In früheren Zeiten standen die Menschen mit der aufgehenden Sonne auf. Sie waren mit den Rhythmen der Natur eng verbunden. Der Hahn, der so manchen von uns unliebsam auffällt mit seinem lauthals krähenden Morgengruß, wurde in einigen Kulturen sogar als heiliges Tier verehrt, weil er das “nahende Licht des Tages” ankündigte. Oft gingen die Menschen nach dem Aufwachen, noch vor Tagesanbruch, in ihre Tempel, um den Tag mit Gebeten und guten Absichten zu begrüßen. Jeder Tag wurde wie eine Geburt begrüßt und mit guten Wünschen ins Leben geführt. Dann machten sie sich an ihre Arbeit, versorgten die Tiere, bestellten die Felder.

Natürlich müssen die meisten von uns heute nicht mehr ganz so früh aufstehen. Doch ein bewusst zelebrierter Einstieg in den Tag hat immer noch die gleiche Kraft! Er unterstützt uns dabei uns positiv auszurichten und gezielt unsere Samen für den Tag zu legen. Diese dürfen dann aus uns wachsen und wir starten mit Gelassenheit aus unserer Mitte – auch in aufziehende Stürme, herausfordernde Meetings usw.

 

Inspirationen für ein kraftvolles Morgenritual

So startet mein Tag völlig anders als noch vor ein paar Jahren. Sanft geweckt, mit einem Lächeln, absichtlich guten Momenten und klar ausgerichtet. Wie möchtest du, dass dein Tag sich gestaltet? Wie möchtest du ihn erleben? – Go for it! Von innen nach außen.

“Beginne jeden Tag, als wäre es Absicht.”

Aus dem Film Hitch
  1. Schenke dir Zeit für dich.
    Du bist die erste Person mit der du aus dem Schlaf kommst, du bist die Person, mit der du ununterbrochen den ganzen Tag zusammen bist und du bist die letzte Person mit der du in die Nacht gehst. (sorry für alle anderen Familienmitglieder 😉 doch ihr habt mit dieser Einstellung nachhaltig mehr voneinander. Versprochen!) Die Beziehung zu dir ist die erste und wichtigste Beziehung des Tages. Sie ist ausschlaggebend für alles andere… wie du dich mit deiner Family erlebst, wie du in die Welt mit deinen Kunden startest, wie du Gespräche mit deinen Mitarbeitern führst, wie du den Einkauf beim Bäcker empfindest und und und ….

  2. Gib dir Zeit, dich für deinen Tag in deine Mitte zu bewegen.
    Ich starte mit einer Meditation in meine innere Welt, um von dort zentriert in die äußere Welt zu gehen. Finde deinen Weg um dich zu zentrieren. Manche Menschen machen Sport oder Yoga, andere trinken gemütlich eine Tasse Kaffee oder Tee und sehen aus dem Fenster. Andere hören einfach nur den Vögeln zu. Es gibt unzählige Arten, sich in seine Mitte zu bewegen. Weniger denken ist dabei mehr fühlen. Wenn Gedanken kommen, lass sie durchziehen. Wenn Gefühle, Körperempfindungen kommen, lass sie durchziehen. Nicht die Gedanken sind gut oder schlecht, sondern die Bewertung dieser hält dich im Kreislauf fest. Finde deine eigene Art einfach nur still und ohne Bewertung mit dir und deiner Welt zu sein. Einfach SEIN statt Tun.

    Wenn du noch nie meditiert hast, starte mit ein paar Minuten. Einfach nur EIN-atmen, AUS-atmen. Nichts forcieren, nur atmen. Bleib präsent. Es kann helfen leise in dich zu flüstern “ein … aus … ein … aus …” Irgendwann schwingt sich ein Rhythmus ein. Wundere dich nicht, wenn dein Körper erstmal herumzappelt, deine Gedanken sich drehen. Wenn wir beginnen ist unser Körper wie ein junger verspielter Hund, der Erziehung und Geduld braucht, bis er versteht, was wir von ihm wollen. Die konsequente Übung macht ihn stiller.

  3. Richte dich aus und finde deine Absicht
    Meist weiß ich nach meiner Mediation schon ganz intuitiv, was heute meine Absicht ist. Oft ist es nur ein Wort. Mal ist es Kreativität, mal Freude, mal Konzentration, mal Kraft, mal Gemütlichkeit, mal Beziehungen, mal Flow und und und… Mit der Zeit bekommst du Übung darin, zu erspüren, was es heute für dich braucht, wo es hingehen soll. Lass dich leiten, geh gefühlt durch, wie du heute deinen Tag erleben möchtest (lass den Terminkalender erst mal Kalender sein). Deine Absicht leitet dich. Unser System mag übrigens besonders gerne, wenn wir unsere Gedanken mit dem Körper verbinden.  Dazu reicht es, einen Stift zu nehmen und die Schreibhand zu benutzen. Deshalb schreibe ich meine Absicht jeden Tag in mein Journal (Tagebuch, Notizbuch, was auch immer).

  4. Be in Love with Life
    Unser System liebt Freude! Das Wort System drückt für mich am besten aus, dass wir alles in Verbindung sind: Gehirn, Gedanken, Gefühle, Körper, Ausstrahlung.
    Je nach Stimmung und Zeit höre ich nach meiner Medi noch ein/zwei Songs. Wenn mir danach ist, dann dance ich dazu völlig abgefreakt durchs Haus und hab einfach fett Spaß! Oder ich gönne mir eine Tasse Kaffee und öffne alle Türen und höre im Garten den Vögeln zu und feiere das Leben still. Manchmal freue ich mich über die Blumen im Garten und verschicke Fotos, an anderen Tagen freake ich einfach nur in der Dusche oder ich bin schon unterwegs und höre auf dem Weg zum Flughafen oder im Auto Musik und genieße. Was auch immer dir Freude macht! Hab Spaß! Oder hab dich einfach nur leise lieb. Es gibt auch solche Tage. Wichtig: Sei gut und liebevoll mit dir. Mit allem was heute ist. Just go with it.  

  5. Mach dir Tagesnotizen
    Besorg dir ein schönes Büchlein und notiere deine Absicht. Die lenkt deinen Fokus für den Tag. Auch ist hier Platz für aufkommende Gedanken, Ideen oder Inspirationen. Ich nutze die Zeit am Morgen auch um mir nochmal Momente des gestrigen Tages in Erinnerung zu rufen, für die ich besonders dankbar bin. 

  6. Jetzt kann die Sonne aufgehen und du gehst aus deiner inneren Kraft in den Tag. Enjoy! 😁
Wichtig dabei ist: Das sind Anregungen! Jeder findet seinen eigenen Modus, sich nach dem Schlaf zu zentrieren, auszurichten und dann auf den Tag einzutunen. Spiele damit. Probier dich aus. Finde deinen positiven Tageseinstieg, der zu dir und deiner Lebenssituation jetzt gerade passt. Fange einfach mit einer Idee an und dann justiere diese im Laufe der Zeit so wie es für dich am besten passt. Ich wünsche dir viel Freude und einen genialen Start in den Tag!
 
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