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Partner im Job statt Goldener Käfig

Augenhöhe

In der Strategieberatung und auch im Training erleben wir, dass besonders die Themen Motivation und Nachhaltigkeit für Unternehmer von großer Bedeutung sind. Gerade in Zeiten des sagenumwobenen Fachkräftemangels und Demografiewandels. Verständlich, dass diese Themen in den Regiebüchern der Trainingsinstitute Hauptrollen spielen.
Wenn wir uns mit den Verantwortlichen unterhalten, wirken diese oftmals sehr frustriert, ob der unmotivierten Mitarbeiterschaft und hohen Fluktuation der Selbigen und der Schwierigkeit, die Richtigen zu finden, so dass es mich wieder an partnerschaftliche Beziehungen erinnert. Somit hat mich mein Thema “Lust auf den Job” inspiriert, auch diese Thematik in einigen Punkten in den Vergleich mit einer Paarbeziehung zu unterziehen und als Teaser-Gedanken in den Raum zu stellen.
Aber wie funktioniert das denn jetzt genau? Wie halte ich Mitarbeiter motiviert und möglichst lange gesund und leistungsfähig im Unternehmen? – Vergleichsfrage: Wie bringe ich meinen Partner dazu (gilt für m/w – wie es für Sie passt) sich möglichst ewig engagiert und erfreut an der Beziehung zu zeigen?
Bewerbung und Vorstellung
Hier zeigt sich gleich am Anfang mein Lieblingsthema EigenArt. (Habe ich Ihnen schon mal erzählt, dass es so heißt, weil ich in Vorträgen “Authentizität” oftmals einfach nicht über die Lippen bekomme? Umbenannt – Problem gelöst).
Wir nehmen klassisch (gilt aber für alle Rekrutierungswege) die Stellenanzeige eines Unternehmens: In den buntesten Farben wird ein schillerndes Gebilde von einem Unternehmen modelliert und auf die Suche nach Bewerbern geschickt. Auf der Bewerberseite meist ähnliches Bild. Mit aller Gehirnkraft wird eine optimal auf das Unternehmen abgestimmte Bewerbung versandt. Es kommt zum Vorstellungsgespräch und wieder zaubern beide das bestmögliche Bild. Romantisch entscheidet man sich füreinander und wird glücklich bis ans Ende seiner Tage… Die etwas weniger romantischen oder geläuterten unter uns würden sagen: Willkommen in der Werbungsphase!
Ich bin zu dem Entschluss gekommen: Mehr von sich selbst zu zeigen bedeutet weniger Aufwand und Erfinderreichtum in der Suche und bringt kompatiblere Partner, was nicht heißen will, dass dies der bequemere Weg ist.
Motivation
“Motivation bezeichnet das auf emotionaler und neuronaler Aktivität (Aktivierung) beruhende Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten. Die Gesamtheit der Beweggründe (Motive), die zur Handlungsbereitschaft führen, nennt man Motivation.” (Wikipedia)
Wie geht es also mit unserem Pärchen weiter? Sie haben sich gefunden und wir gehen davon aus, dass beide aus freien Stücken und ihren eigenen inneren Beweggründen folgend, sich füreinander entschieden haben. Wenn also das Gegenüber in irgendeiner Form Bedürfnisse erfüllt, die für den einen Partner wichtig sind und dieser gleichzeitig seine  eigenen Bedürfnisse für sich selbst erfüllen kann, dann sollten diese Motive laut der o. g. Definition dazu führen, dass beide freiwillig Handlungsbereitschaft mitbringen. Deckt sich meines Erachtens mit dem bekannten Klassiker “Mythos Motivation“, des für mich sehr inspirierenden Führungsexperten, Dr. Reinhard K. Sprenger.
Nachhaltigkeit
Das Paar (oder Unternehmer und Mitarbeiter) hat sich aus freien Stücken füreinander entschieden. Beide sind hoch motiviert nach bestimmten Vereinbarungen gemeinsam einer Vision zu folgen. Nun bestimmt einer, dass der andere vielleicht unter Anwendung bestimmter Anreizsysteme noch viel netter zu ihm sein könnte. Das geht von Bespaßung über Geld und was es da in der Palette sonst so an Angeboten gibt, die Bemühungen aufrecht zu erhalten oder gar zu verstärken und den Partner vermeintlich gar nicht erst auf den Gedanken kommen zu lassen, sich auf dem Markt nochmal umzusehen. Wie passt diese Idee mit der freiwilligen Vision zusammen, wegen der man sich ursprünglich zusammentun wollte? 
Daher glaube ich an den Weg Mitarbeiter als reife Erwachsene, die authentisch und freiwillig zusammen mit dem Unternehmen einer Vision folgen, zu sehen. Nachhaltigkeit und Überbrückung von schwierigen Teilstrecken stellt sich ein, wenn Ziele für beide Sinn machen, sowohl persönlich als auch in Hinblick auf die gemeinsame Vision.