Wagemutig in die Arena
Echtheit und Verletzlichkeit
Eine meiner Lieblings-Keynote Speakerinnen ist die amerikanische Wissenschaftlerin Dr. Brené Brown. Sie erforscht die Themen Verletzlichkeit und Schamgefühl. Kaum vorstellbar, aber tatsächlich begleiten uns diese beiden Themen tagtäglich maßgeblich. Die Kreativen in ihren Jobs, Partner mit ihren Partnern, Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitern, Mütter mit ihren Kindern, Angestellte in Teams, und und und … Die Grand-Prix Ereignisse vom Wochenende haben mich dazu ermuntert dieses Thema heute einmal mehr zu beleuchten.
Nach Brené Browns Recherchen haben die meisten Menschen Angst, sich verletzlich zu zeigen, verstecken sich hinter diesen Ängsten und gehen gar nicht erst richtig in den Ring. Dadurch kommen wir oft nicht mal ansatzweise dazu unsere Potenziale voll auszuschöpfen und wirklich zu zeigen, was wir alles drauf haben. In ihrem Buch “Daring Greatly” zeigt die Wissenschaftlerin nun die Alternative zum vermeintlich besseren Verstecken hinter Schamgefühl auf – nämlich richtigen Wagemut. Sie beginnt Ihre Zusammenfassung mit einem Ausschnitt aus der bekannten Rede von President Theodore Roosevelt.
The Man in the Arena Es ist nicht der Kritiker der zählt; nicht derjenige, der darauf hinweist, wie der starke Mann stolpert oder was der Akteur besser machen könnte. Die Anerkennung gehört der Person, die in der Arena steht, deren Gesicht mit Schmutz und Schweiß und Blut verschmiert ist; die sich tapfer bemüht … der am Ende bestenfalls der Triumph zukommt etwas Herausragendes geleistet zu haben oder im schlimmsten Fall, wenn sie denn scheitern sollte, am Ende zumindest scheitert während sie etwas richtig Großes gewagt hat…” (eigene Übersetzung)
Daraus ergibt sich nach Brené Brown folgende Zusammenfassung:
a) “Wenn wir voller Courage in der Arena stehen wollen, dann gibt es nur eines: wir werden auf alle Fälle in den Hintern getreten. Dazu gibt es definitiv keine Alternative. Wenn du heldenhaft auftreten willst und dich in deinem Leben auch zeigen willst, dann wirst du auch mal scheitern und stolpern.
b) Kommentare von sogenannten “Twitter Gangstern” – also Menschen, die nie irgendwas riskieren, aber immer andere kritisieren, die’s tun – zählen nicht.
c) Sich verletzlich zeigen heißt nicht siegen oder verlieren, es heißt präsent sein und gesehen werden. Es geht um den absoluten Willen zu sagen: Schaut her, ich bin fehlbar, aber ich bin da.”
Wirklich als ganzer Mensch verletzlich in den Ring zu steigen fühlt sich also gefährlich an, ist unheimlich und furchterregend. Aber ihre Schlussfrage lässt mich nochmal über die Alternative nachdenken. “Ist es gefährlicher, unheimlicher und furchterregender, am Ende unseres Lebens anzukommen und uns zu fragen ob wir überhaupt richtig da waren?”
Und plötzlich wirkt es für mich so klar. Ein Boxer, der den Gürtel gewinnen möchte weiß vorher, dass er mit Sicherheit Fäuste zu spüren bekommt und dennoch steigt er rein und ist da und gibt sein Bestes. Das ist für mich voll einlassen, da sein, Visionen leben und dann Erfolge feiern! In diesem Sinne und an dieser Stelle – Chapeau an die Grand-Prix Gewinnerin Conchita Wurst. Alles gezeigt und wirklich da!
Mehr über die eigenen Potenziale erfahren? Hier geht’s zu den Kontaktmöglichkeiten. Ich freue mich auf unser Kennenlernen!